Ford und Köln gehören seit fast einem Jahrhundert zusammen: Im Jahre 1930 wurde der Grundstein gelegt für die Kölner Ford-Werke – bis heute eine Erfolgsgeschichte. Der damalige Kölner Oberbürgermeister und spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte Henry Ford I von den Standortvorteilen am Rhein überzeugt. Bei der Zeremonie gab sich Firmengründer Henry Ford I optimistisch: „I know that the German people will make a good job of it.” Im Wettbewerb zum Standort Köln standen damals Frankfurt/Main, Magdeburg und Neuss.
Bereits zuvor hatte Ford in Deutschland produziert, aber nur in kleinem Umfang: Am 18. August 1925 wurdde die Ford Motor Company Aktiengesellschaft mit einem Kapital von damals sagenhaft hohen fünf Millionen Reichsmark in das Handelsregister eingetragen. In gemieteten Werkhallen am Berliner Westhafen wird das legendäre T-Modell („Tin Lizzie“) produziert. Am Fließband setzen die ersten deutschen Ford-Mitarbeiter vorgefertigte Teile zusammen, die aus den USA per Schiff eintreffen – verpackt in Holzkisten. Im August 1928 rollte das erste in Berlin montierte Modell A aus der Halle.
In Köln ging es schnell: Bereits am 4. Mai 1931 läuft der erste Ford „Made in Cologne“ in Niehl (Halle A) vom Band: ein Lastwagen, der anschließend zur Werberundfahrt durch Deutschland startet. Seitdem produzieren 1.200 Ford-Mitarbeiter auf 33.000 Quadratmeter Fabrikfläche zunächst 60 Wagen pro Tag – zunächst vom Modell A. Der Stundenlohn liegt mit mindestens zwei Mark klar über dem damaligen Durchschnittslohn.
Während des Krieges bestimmt die nationalsozialistische Regierung , welche Fahrzeuge in Köln vom Band laufen sollen. In den Kriegstagen beginnt die Umstellung von PKW- auf LKW-Produktion, um Fahrzeuge für den Krieg bereit zu stellen – auch mit Hilfe von Fremd- und Zwangsarbeitern aus den von der Deutschen Wehrmacht besetzen Gebieten. Im Herbst 1944 werden die Ford-Werke von einer Bombe der Alliierten getroffen. Im März 1945 beschießt deutsche Artillerie die inzwischen von den US-Streitkräften besetzten Produktionshallen und richtet beträchtliche Schäden an.
Nach dem Krieg ging es schnell steil nach oben: Trotz Energie- und Materialengpässen werden im ersten Nachkriegsjahr bereits fast 4.700 Lastwagen produziert. Zum Ende des Jahres gibt es mit 188 Ford-Händlern wieder eine neue Verkaufsorganisation.
Ford ist heute auch fest mit den türkischstämmigen Kölnern verbunden. Kein Wunder: 1961 wirbt Ford als erstes deutsches Unternehmen Arbeitsmigranten in der Türkei an. 1972 erreichte die Beschäftigung türkischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit über 12.000 ihren Höhepunkt. Heute gibt es unter den 17.300 Beschäftigten bei Ford in Köln 3.500 türkische und türkischstämmige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – unter ihnen viele der zweiten Generation mit dem Geburtsort Köln. Damit stellen die türkischen Beschäftigten unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus über 50 Nationen die größte Gruppe. Bereits in den Jahren vor 1961 hatte das Unternehmen Arbeitsmigranten aus dem ehemaligen Jugoslawien und aus Italien eingestellt.
Ford und Köln: Die beiden haben sich gefunden! Wie Pott und Deckel!
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